• im frühen Mittelalter hatte jeder Bürger ohne Ausnahme die Verpflichtung zur Verteidigung der Stadt "... seinen Harnisch und Wehr stets rüstig halten und zur Wehre geschickt sein müsse, er sei Bürgermeister oder Bürger." • 1425 hatte Prenzlau bereits ein Geschütz • 1433 läßt der Rat ein neues Geschütz durch die Stückgießer Johann von Lawedo und Johann Panzermkern gießen, welches noch am 6. September 1760 gegen die Schweden abgefeuert wurde • 1577 Schaffung eines besonderen Schießplatzes "... um den Eifer in der Uebung des Waffengebrauches anzuspornen..." • 12. Juni 1588 Stiftung der Schützengilde durch den "ehrenwerten Rath der Stadt" • um 1610 hatten die Bürger nicht nur die Verpflichtung zur Verteidigung ihrer Stadt, sondern auch die Pflicht der Verteidigung des Landes • um 1640 hatten die Bürger die Verpflichtung der Kriegsgefolgschaft in den Heereszügen der Kurfürsten außerhalb der Landesgrenzen • ab 1641 wurde durch den großen Kurfürsten die erste brandenburgische Landesarmee (3.000 Mann) gegründet und bis zu seinem Tode auf 27.000 Mann ausgebaut - die Landesarmee wurde auf verschiedene Garnisonen aufgeteilt, u.a. auch in Prenzlau - Prenzlau erhält 2 Compagnien zu je 143 Mann des Syburg´schen Regiments (bis 1685) unter dem Kommando des Oberst-Lieutenants von Franz • 1684-1689 " Grands Mousquetaire " • 1685-1860 Inf.-Regt. Nr. 12 (Markgraf Philipp Wilhelm von Brandenburg) - 1685 das 1. Bataillon des Inf.-Regt. Nr. 12 - 1714 das 2. Bataillon des Inf.-Regt. Nr. 12 • ab 28. Juli 1814 das 2. Bataillon des 8. Landwehr-Regiments des III. Armee-Corps • 11.-18. März 1848 Füseliere des Leib-Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm III. (1. Brandenburgisches) Nr. 8 • 1820-1830 und 1832-1852 Inf.-Regt. Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin (4. Brandenburgisches) Nr. 24 • ab 1. Oktober 1820 Füsilier-Bataillon des Inf.-Regt. Nr. 24 unter Oberst v. Romberg • 1831 das 2. Bataillon des Inf.-Regt. Nr. 24 • vom 10. April bis 2. Juni 1850 die Munitionskolonne Nr. 10 • vom 15. April bis 14. Juni 1850 das 3. Bataillon des 1. Landwehr-Regiments (Tilsit) • vom 27. August bis 5. Oktober 1850 4 Fußbatterien des Großherzoglich Baden´schen Artillerie-Regiments unter dem Major von Faber • 1852 Umsetzung des Füsilier-Bataillons und des 2. Bataillons des Inf.-Regt. Nr. 24 nach Spandau und später nach Neu-Ruppin und Havelberg • 1852 - 1859 Füsilier-Bataillon des Inf.-(Leib)-Regt. Nr. 8 • ab 5. Mai 1860 Inf.-Regt. Nr. 24 • ab 4. Juli 1860 Inf. Regt. Nr. 64 (8. Brandenburgisches) • 1881-1889 Inf.-Regter. Nr. 24, 64 und 98 • ab 24. März 1881 Inf.-Regt. Nr. 98 • 1885 die 3. Provinzial-Invaliden-Compagnie unter Major von Gaza • 1889 Husarenregiment Nr. 18 (Kavallerie) • ab 1919 das 1. Bataillon des Inf.-Regt. 115 • ab 1920 bis 30. September 1928 die 7. und 8. Kompanie des II. Bataillon des Inf.-Regt. 5 (Preussisches) • von Oktober 1928 bis 1935 war in Prenzlau kein Militär stationiert • ab 11. Juni 1937 Beobachtungsabteilung 2 (von 1941-1945 Einsatz an der Ostfront) • ab 1. Oktober 1937 die Aufklärungsgruppe 22 aus der am 1. November 1938 die Aufklärungsgruppe 121 und 122 gebildet wurde • ab 1937 bis 1940 die 1. Abteilung des Art.-Regt. 38 - bestand aus 3 motorisierten Batterien - 1940/41 wurde die I. Abteilung in III. Abteilung vom Artillerie-Regiment 2 umbenannt • ab Herbst 1937 wurde aus den Art.-Regtern. 48 und 64 die 2. Abteilung des Art.-Regt. 38 gebildet und in Prenzlau stationiert - sie wurde mit drei motorisierten Batterien, einer Batterie 10-cm-Kanonen, 4. Batterie, und zwei Batterien schwere Feldhaubitzen, 5. und 6. Batterie, aufgestellt - die Abteilung leistete im Herbst 1938 Abgaben zur Aufstellung der II. Abteilung vom Art.-Reg. 69 und wurde 1942 aufgelöst • ab 26. August 1939 schwere Art.-Abt. 601 mit zwei Batterien schwerer Feldhaubitzen und einer Batterie 10-cm Kanonen als Heerestruppe - am 30. Juli 1940 wurde die Abteilung zur III. Abteilung des Art.-Regts. 160 - Ersatztruppenteil war die Artillerie-Ersatz-Abteilung 38 • 1939 Artillerie-Ersatz-Abteilung 38 (Ersatztruppenteil auch für die Art.-Abt. 604, die jedoch nie in Prenzlau stationiert war) • ab September 1939 bis September 1940 Flugzeugführerschule des Fliegerausbildungsregiments 42 - aufgestellt 1939 in Salzwedel als Flugzeugführerschule des Fliegerausbildungsregiments 42 - im September 1939 wurde die Schule nach Prenzlau verlegt und kam im September 1940 nach Neustadt-Glewe - Kommandeure: Oberst Klimke und Major Schleicher • ab Sommer 1940 bis Mai 1942 Flugzeugführerschule (FFS) A/B 120 - Arbeitsplätze waren Garz und Gabbert in Pommern - im Mai 1942 wurde die Schule nach Luxeuil les Bains in Frankreich verlegt und dort von der FFS A/B 2 aufgenommen - Kommandeur: Oberst Beaulieu • ab Mai 1943 Flugzeugführerschule FFS A 71 - aufgestellt als Flugzeugführerschule des Feldausbildungsregiments 12 im November 1939 in Königsberg / Neumark südlich von Stettin, Hauptplatz war Königsberg, Arbeitsplätze waren Mohrin und Märkisch-Friedland - im Mai 1943 wurde die Schule nach Prenzlau verlegt, Arbeitsplätze waren Pasewalk und Salzwedel - im Dezember 1943 wurde die FFS A 71 eingegliedert - im Februar 1945 wurde die Flugausbildung eingestellt - Kommandeure: Major Kurth und Oberst Neufang • ab Dezember 1943 Flugzeugführerschule des FAR 71 - aufgestellt in Sorau als Flugzeugführerschule für das Fliegerausbildungsregiment 71 mit Schulbetrieb in Guben, dabei der FFS A/B 3 unterstellt - aus Abgaben der ehemaligen FFS E Breslau-Gandau wurde eine eigenständige Schule / FAR 71 in Proßnitz in Mähren aufgestellt, deren Arbeitsplätze Stichowitz und Wischau waren - im Dezember 1943 wurde die Schule nach Prenzlau verlegt und dort in die FFS A 12 eingegliedert - Kommandeur: Oberstleutnant Kohnert • ab November 1944 die IV. Gruppe des Kampfgeschwaders 200 - aufgestellt Anfang 1944 aus dem Versuchsverband des OBdL mit nur zwei Gruppen - im November 1944 wurde die II. Gruppe zur IV. Gruppe und somit Ergänzungsgruppe - das Geschwader hat keine Einsätze geflogen, es war ein Versuchsverband • ab 1945 Flakscheinwerfer Regiment 7 (Stettin-Prenzlau), unterstand der 27. Flak-Division - Kommandeur: Oberstleutnant Oskar Hermanuz Fortsetzung folgt! Quellen: • "Accurate Vorstellung der sämtlichen Koeniglich Preussischen Armee worinnen zur eigentlichen Kenntnis der Uniform von jedem Regimente ein Officier und Gemeiner in völliger Montierung abgebildet sind", Johann Christian Hermann von Schmalen, Nürnberg, Raspe 1759, 123 Seiten. (Neuauflagen 1770 und 1789), Blatt 27 • "Kurzgefaßte Stamm- und Rangliste aller Regimenter der Königlich-Preussischen Armee von deren Stiftung an bis Ende 1785", Ch. F. Himburg, Berlin, 1786 • "Stammliste der Königlich Preussischen Armee seit dem 16ten Jahrhundert bis 1840 - Mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs", Druck und Verlag von F. G. Mittler, Berlin • Adreßbücher der Stadt Prenzlau in mehreren Jahrgängen • "Prenzlau, die ehemalige Hauptstadt der Uckermark", F. Ziegler, Verlag Theophil Biller, Prenzlau, 1886 • "Aus dem Kulturleben der Stadt Prenzlau bis 1945", Alfred Hinrichs, 1961, maschinenschriftliche Aufzeichnungen |