Offizierkasino

Als Offizierkasino wird beim Militär eine Betreuungseinrichtung bezeichnet, zu denen außer dem Personal nur Offiziere und vergleichbare zivile Beamte und Angestellte des Bundes und der Länder Zutritt haben. Die Betreuung der Offiziere wurde in Prenzlau an mehreren Offizierkasinos sichergestellt.
In der Übergangszeit bis zur Schaffung eines Offizierkasinos traf sich das Offizierskorps im „ Hotel de Prusse “ in der Vincentstraße 267. Im Jahr 1925 wurde der Anbau fertig gestellt. Im Erdgeschoß befand sich eine Doppelkegelbahn mit Kegelstube sowie am Ende eine Waschküche. Im 2. Obergeschoß befanden sich die Wohnräume des Hotelbesitzers und in den restlichen Geschossen die Gästezimmer.

Hotel "Preußischer Hof" - Vincentstraße 267

Manchmal trafen sich die Offiziere auch im „Hotel Deutsches Haus“ in der Vincentstraße 392/93 deren Besitzer Friedrich Wilhelm die größte Geweihsammlung Deutschlands besaß. Wilhelm unterhielt gleichzeitig eine Weingroßhandlung.

Hotel "Deutsches Haus" - Vincentstraße 392/93

1877/78 entstand in der Stettiner Straße 42 das erste Prenzlauer Offizierkasino (Offizier-Casino) in einer Villa. Die feierliche Einweihung fand am 1. Oktober 1878 statt. Im Vorgarten war ein Springbrunnen vorhanden. Im Erdgeschoß befanden sich ein Gesellschafts-, Billiard- und Lesezimmer sowie ein Speisesaal. Im August 1860 tafelte hier Kronprinz Friedrich Wilhelm, als er in Prenzlau das Exerzieren des Infanterie-Regiments Nr. 64 inspizierte. Nach dem 1. Weltkrieg ging die Villa in Privatbesitz über. 1945 brennt das Haus aus. In der DDR-Zeit waren hier das Unternehmen von Karl Strauss, das „intime Theater“ und nach 1990 für einige Jahre die „Dresdner Bank“ untergebracht.

 Offizier-Casino Stettiner Straße 42

Während des 2. Weltkrieges gab es ein "Offizierkasino" auf dem Flugplatz, das " Fliegerheim " deren Pächter Fritz Wasgint war.



Ein weiteres Offizierkasino befand sich am Vorstadtbahnhof , das spätere Reserve-Lazarett II. Dieses Gebäude wurde in der DDR-Zeit abgerissen.

Offiziercasino, später Reserve Lazarett II am Vorstadtbahnhof


Quellen:
• Deutsche Bauzeitung 60. Jahrgang Nr. 20 vom 10.03.1926, Herausgegeben von Professor Erich Blunck
• Adreßbücher der Stadt Prenzlau in mehreren Jahrgängen
• diverse Bild und Zeitdokumente