Dort wo die Grenze der Neustadt mit dem Neustädter Damm am Mühlmannstift liegt, befand sich das Berliner Tor, an dessen beiden Seiten sich zum Uckersee und zum Mühlenstrom hin Stadtmauern anlehnten und dadurch den Abschluß der Neustadt bildeten. Dieses Tor, das ursprünglich "Neustädtisches Tor" bis um 1800 hieß, ist bereits im 13. Jh. oder spätestens Anfang des 14. Jh. errichtet worden, hatte jedoch ein anderes Aussehen, als das 1877 zum Abbruch gekommene. Das alte ist wahrscheinlich im 18. Jh. verschwunden, nachdem es 1627 durch den kaiserlichen Oberst Coloredo, um Schußfeld zu gewinnen, zu einem großen Teil abgerissen worden war. Von dem Zustand des ersten Tores liegen keinerlei Unterlagen vor. Das zweite Tor hatte 1818 einen hölzernen Abschluß und war durch einen eisernen Adler mindestens seit 1750 bekrönt, der 1835 durch einen neuen für 100 Taler ersetzt wurde. Vor dem Tor schützte feldseitig weiterhin eine Grabenanlage mit Holzbrücke den Zugang zu dieser Befestigung. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist der heute noch vorhandene Zindelgraben der Rest dieser Absperrmöglichkeit. Quellen: • Adreßbücher der Stadt Prenzlau in mehreren Jahrgängen • Stadtpläne der Stadt Prenzlau und Umgegend aus mehreren Jahren • "Die Prenzlauer Straßen und ihre Geschichte", Alfred Hinrichs, maschinenschriftliche Aufzeichnungen, 1954 |