Kleine Baustraße

Diese 110 m lange Straße wird 1648 " Das kleine Sträßichen " genannt, dann hieß sie " Das Fuhrsträßichen " und 1722 nach Euchler " Buttergasse ".
Eine Neupflasterung erhielt sie 1874 und eine Umpflasterung nochmals 1896.

Ein noch dort befindlicher Stall des Ackerbürgers Carl Bertram wurde 1890 abgerissen, an dessen Stelle ein dreistöckiger Neubau entstand.

Viel Aufsehen und Gelächter verursachte s.Zt. der Neubau bzw. vorherige Abbruch des Eckhauses Friedrichstraße / Kleine Baustraße. Der Essigfabrikant und Böttchermeister Voß, der Besitzer dieses Grundstückes, hatte 1896 die Abbruchmaterialien nachts auf der Straße liegen gelassen, worauf die Polizei die zwangsweise Entfernung derselben durchsetzte. Voß verbot daraufhin der Polizei das Betreten seines Grundstückes und wurde von dieser verhaftet. Hiergegen lehnten sich das Straßenpublikum und viele Bürger der Stadt im Augenblick der Verhaftung auf, sodaß die Polizei Voß sofort wieder freigeben mußte, wobei gegen den Polizeikommissar Rüterbusch eine sehr drohende Haltung eingenommen wurde.

1915 wurde die Kanalisation verlegt.

1880 hatte die Kleine Baustraße erst zwei Grundstücke und zwar die Nummern 256a und b. 1892 hatte die Straße demnach drei Grundstücke und die Nummern 256b, 281 und 283. 1938 zählen wir hier 8 Grundstücke mit den Nummern 255a,b, 256a,b, 281-284.

Mit Ausnahme des Hauses Nr. 281 fielen 1945 alle Häuser den Flammen zum Opfer.

1940


Quellen:
• Adreßbücher der Stadt Prenzlau in mehreren Jahrgängen
• Stadtpläne der Stadt Prenzlau und Umgegend aus mehreren Jahren
• "Die Prenzlauer Straßen und ihre Geschichte", Alfred Hinrichs, maschinenschriftliche Aufzeichnungen, 1954