Von Nord nach Süd zieht sich von der Wilhelmstraße bis zum Untermarkt diese 340 m lange Straße hin. Sie hieß bis etwa um 1725 Judenstraße und wird als solche schon in der 2. Hälfte des 17. Jh. erwähnt, dann Poststraße (1760 erwähnt), ab 1804 Alte Poststraße und seit 1846 Königsstraße oder Königstraße. Der Name Poststraße entstand durch das Vorhandensein der Post auf dem Grundstück Nr. 172 und später in Nr. 158. Neue Straßenfluchtlinien zu einer Verlängerung der Straße nach Norden bis zum Kietz wurden 1885 und nochmals 1939 festgelegt. Die Kanalisation erhielt sie 1915. Die Häuser Nr. 135-140 waren früher die Wisselbuden (Wechselbuden) und hatten keine Höfe. Dadurch war das Gelände zwischen diesen Häusern und der Kirche ein gewaltiger Misthaufen. Um diesen Umständen abzuhelfen, trat die Kirchenverwaltung am 19. Oktober 1814 einen kleinen Streifen Land zur Anlage von Höfen ab. In Nr. 141 befand sich die Mohrenapotheke, die am 2. September 1696 für die Prenzlauer französische Gemeinde ihr Privileg erhielt, daß später, am 17. November 1713, für die ganze Stadt erweitert wurde. Der erste Apotheker war ab 1696 Ewald Gottfried Schmidt. Das Grundstück Nr. 144/5 brannte am 16. Mai 1881 mit Wohnhaus und beiden Seitenflügeln ab. Es gehörte der Witwe des Kaufmanns C. Schulz und beherbergte das Geschäft der Kaufleute Borchers & Nentwich. Der Gesamtschaden betrug 180.000 Mark. Mit dem Neubau wurde noch im gleichen Jahr begonnen. Das Haus Nr. 150 war ein altes Giebelhaus. Einen Briefkasten trug 1892 das Eckhaus Nr. 152. In Nr. 154 errichtete 1879 Franz Wienholz eine Molkerei, der er 1890 eine Margarinefabrik anschloß. Den ganzen Betrieb verlegte er dann 1896 zur Brüssower Straße . Mindestens von 1881 bis 1892 war im Haus Nr. 155 der Fröbelsche Kindergarten untergebracht. Ein Großfeuer am 1. März 1905 vernichtete das Hintergebäude des Grundstücks Nr. 161, das dem Stellmachermeister Lange gehört. In dem Gebäude befanden sich folgende Betriebe, die sämtlich in Mitleidenschaft gezogen wurden: Die Stellmacherei Lange, die Schmiede Vogler, Werkstatt des Sattlers Stange und das Lager des Fahrradfabrikanten Fliegener. Ein weiteres Großfeuer brach am 20. Januar 1888 im Haus Nr. 162 in der Wohnung des Drogisten Hassenstein aus, wobei Frau Hassenstein und das Dienstmädchen Bertha Rohloff in den Flammen umkamen. Der Hauseigentümer war der Bäckermeister Reincke. Der Gasthof " Zur goldenen Kugel " wurde am 15. November 1845 durch August Schenk in Nr. 169 errichtet. Auch das " Kaiserpanorama " befand sich in der Königstr., um 1905 in Nr. 169 und 1908 in Nr. 160. 1880 zählte man 46 Grundstücke mit den Nummern 141-143, 144/5, 146-187, 1892 – 47 Grundstücke und die Hausnummern 141-143, 144/5, 146. 188. und 1938 53 Häuser mit den Nummern 134, 135a,b, 136/7, 138-143, 144/5, 146-149, 150/1, 152-188. 1945 fielen sämtliche Häuser dieser Straße den Flammen zum Opfer. Ab 29. Dezember 1950 führt sie zusammen mit der Schulzenstraße die durchgehende Bezeichnung " Straße des Friedens ". Quellen: • Adreßbücher der Stadt Prenzlau in mehreren Jahrgängen • Stadtpläne der Stadt Prenzlau und Umgegend aus mehreren Jahren • "Die Prenzlauer Straßen und ihre Geschichte", Alfred Hinrichs, maschinenschriftliche Aufzeichnungen, 1954 |