Das am Nordteil der Straße " Uckerwiek " liegende Komödienhaus, das 1945 den Flammen zum Opfer fiel, wurde erstmalig 1730 von der Stadt als Reitstall für den Regimentskommandeur Markgraf Heinrich erbaut. 1777 erfolgte der Neubau zum Schauspielhaus. Bald aber wurde das Gebäude so baufällig, daß man sich zu einem massiven Neubau entschloß, dessen Grundsteinlegung am 28. April 1831 und Neueröffnung am 3. August des gleichen Jahres erfolgte. Die letzten Vorstellungen von Schauspielen wurden 1860 gegeben, worauf das ganze Gebäude zu einer Turnhalle umgewandelt wurde. Neben Turnen (bis 1896) fanden hier auch 1866 gesangliche Übungen des Handwerkervereins statt. Im Zimmer 11 wurde 1874 das Regimentsbüro untergebracht, und nach 1899 bis 1912 hat hier das Eichamt seine Diensträume innegehabt. Dann blieb das Haus mehrere Jahre lang unbenutzt. 1914 war hier die Abgabestelle für die Metallsammlungen und 1916 die am 21. August 1916 eröffnete Kriegsküche. Ein am Schauspielhaus befindlicher Feuerlöschschuppen wurde 1880 abgerissen. Nach dem ersten Weltkrieg diente das ganze Haus zu Wohnzwecken. Am 27. September 1953 wurden die in einer Bleikapsel aufbewahrten Geldmünzen der Grundsteinlegung geborgen, jedoch waren die seiner Zeit in der Kapsel hineingelegten Papiere verdorben, deren Inhalt und Schrift aber bekannt sind. ![]() Quellen: • Adreßbücher der Stadt Prenzlau in mehreren Jahrgängen • Stadtpläne der Stadt Prenzlau und Umgegend aus mehreren Jahren • "Die Prenzlauer Straßen und ihre Geschichte", Alfred Hinrichs, maschinenschriftliche Aufzeichnungen, 1954 |