Steinstraße

• die Steinstraße, erstmals im 16. Jh. erwähnt, ist die älteste Straße der Stadt mit Pflasterung und erhielt deshalb diesen Namen
• 1880 bis 1892 zählte die ca. 440 m lange Straße 55 Grundstücke
• 1938 sind 56 Grundstücke vorhanden
• vor der Neuanlage der Stadt 1235 soll der Marktplatz etwa an der Stelle des Abganges der " Kleine Kasernenstraße " gewesen sein
• 1567 wohnten hier 86 Bürger mit ihren Familien
• 1846 erfolgte die Umpflasterung des Teils Kammstraße bis Schwedter Tor
• 1860 erhielt der Nordteil neues Pflaster
• 1883 wurden Wasserleitungen verlegt
• 1916 wurde die Kanalisation fertig gestellt
• das Torkontrolleurhaus stand, von der Stadt kommend, rechts vor dem Tor und wurde 1843/44 abgebrochen
• ein neues Torkontrolleurhaus wurde auf dem Grundstück Nr. 431 errichtet und an den Rentier Weyer 1875 verkauft, von dem es in den Besitz des Fotografen Bertuch überging
• 1876 stand an der Ecke Kasernenstraße, Grundstück Nr. 444, ein öffentlicher Brunnen
• 1886 stand der Brunnen vor dem Haus Nr. 423
• 1857 wurde ein Brunnen vor dem Haus 415 erwähnt, in dem 1874 ein Mann verunglückte
• Nr. 415 trug bereits 1892 einen Briefkasten von der Post



• Nr. 411 war 1775 das ehemalige Landhaus der Uckermärkischen Verwaltung und in Nr. 423 befand sich von 1858 bis 1868 das Telegrafenamt, das 1868 zur Friedrichstraße verlegt wurde
• Nr. 405 mit mittelalterlichen Kellern, um 1700 erbaut, das sogenannte Thümsche Haus, das 1934 abgebrochen wurde ( Stadtsparkasse )
• Nr. 404 - das Winkelsessersche Weinlokal, zuletzt unter dem Namen Ratshöhe unter Gastwirt Maaß bekannt

Weinhandlung Julius Winkelsesser, Steinstr. 404

• Nr. 411 - Gaststätte der Familie Voß
• Nr. 413 - Gaststätte der Bürger August Heise, Erna Nuß und Karl Gramer - "Märkischer Hof"
• Nr. 415 war die Vollkonzession des Kaufmanns und Gastwirts Mamlock

Hugo Lange - Steinstr. 415

• in Nr. 416 waren 1871 - H. Koerbin, um 1910 A. Berndt, 1914 Alfred Schneider und 1925 Robert Paetzold Gastwirte
• Nr. 417 war 1880 in Besitz des Gastwirtes Ferdinand Fraude, der es noch 1892 innehatte, 1910 bis 1922 wird Julius Gottschalk als Schankwirt angeführt, 1925 war Hermann Wolff, 1932 Gustav Burkert und 1938 Wulff die Pächter der Gaststätte
• Nr. 418 - betrieben um 1880 von W. Kreienbring, 1881 von E. Heiland, später von Krüger und um 1887 H. Schmidt - Ausspannung mit Restauration
• in Nr. 423 befand sich ein Vorkosthandel mit Alkoholausschank noch 1880 unter C. Bülow, wurde dann aber ein Bäckereigrundstück
• am 15. Dezember 1883 eröffnete in Nr. 430 ( Ecke Papendiek ) G. Schulz sein Restaurant mit Speisebetrieb, ihm folgte Stolzenburg, der im November 1889 seine Gaststätte an Wilhelm Grampe (noch 1892 erwähnt) verpachtete; weitere Gastwirte waren: 1910-1914 W. Henke, 1922-1931 Auguste Kosewski und um 1938 Ernst Schmidt

Restauration von Wilhelm Henke - Steinstr. 430-Ecke-Baustr.

• Nr. 439 (Ecke Kasernenstraße) annoncierte am 10. Oktober 1863 G. Schulz als Bier- und Frühstückslokal, 1876 als Salenders Lokal; Nachfolger wurden F. Gottschalk und B. Peter, während 1880 nur noch B. Peter als alleiniger Inhaber geführt wurde, 1884 und 1886 Betzin, am 2. März 1892 übernahm P. Jendrischek und 1893 fand gegen den Restaurateur Jacobi eine Zwangsvollstreckung des Inventars statt, am 1. Oktober 1894 eröffnete der von dem Kurgarten kommende Gastwirt Stahl und in weiterer Folge finden wir als Restorateure: 1910 B. Döring, 1914 Hermann Gierke, 1922 Wilhelm Fandre und 1925 Emil Pietsch, unter dem Namen Prinz- Friedrich-Karl übernahm am 1. Juli 1939 Otto Fischer
• in Nr. 447 hatte Karl Pieper ein Kaffee-Restaurant von 1934-1945, die Alte Wache
• Nr. 449/451 hatte bereits 1910 Ernst Rix, später Elise Niemeyer (um 1922), 1925-1931 Hans Niemeyer und Brandt bis 1945

Gasthof Ernst Rix - Steinstraße 449/51

• der Gasthof " Zum Alten Fritz " in Nr. 466/467, aber mit Eingang vom Markthaus, ist unter " Am Markt " erwähnt
• am 29. Dezember 1950 erfolgte die Umbenennung zusammen mit der Friedrichstraße in "Straße der Republik"
• am 11. März 1992 erfolgt wieder die Umbenennung in Steinstraße


Quellen:
• Adreßbücher der Stadt Prenzlau in mehreren Jahrgängen
• Stadtpläne der Stadt Prenzlau und Umgegend aus mehreren Jahren
• "Die Prenzlauer Straßen und ihre Geschichte", Alfred Hinrichs, maschinenschriftliche Aufzeichnungen, 1954
• "Stadtgeschichte und Daten über Prenzlau", 1985-1989 (maschinenschriftlich)