Ziegeleiweg

Dicht hinter der Templiner Bahnüberführung der Chaussee nach Güstow zweigt nach Westen der zur Ziegelei und Schäferei des Sabinenklostergutes führende und unbefestigte Feldweg ab, überschreitet an der Schafbrücke den Mühlenstrom und erreicht in rd. 2200 m Länge die ehemalige Ziegelei. Weiter verläuft er von hier, die Templiner Bahnstrecke schneidend, in ca. 600 m Länge bis zur Schäferei.

Die zwischen dem Mühlenstrom und der Ziegelei auf der Südseite liegende Kiesgrube war der Fundort vieler slavischer Scherben und die Stelle eines wendischen Friedhofes.

Die Umgegend der Kiesgrube führt im Volksmund die Flurbezeichnung " Sälengrävnis ". Am Weg zwischen der Ziegelei und Schäferei und an der Ziegelei selbst wurden wiederholt Tontöpfe dicht unter der Erdoberfläche freigelegt.

Die Umgebung der Kiesgrube stand bis 1967 unter Bodendenkmalschutz.

Abrutschender Kiesgrubensand erforderte im Mai 1954 eine Rettungsgrabung der gefährdeten Begräbnisstelle unter der Leitung des frühgeschichtlichen Wissenschaftlers der Universität Greifswald, Herrn Schubart. Freigelegt wurden vier Skelette, deren eines noch Holzreste eines Kiefernsarges aufwies. Beigaben wurden nur bei einem Frauenskelett gefunden, die aus einem Brakteaten des Markgrafen Otto II. (1184-1205), einem Wetzstein mit Durchbohrung und einem Eisenmesser bestanden. An Hand der Funde handelte es sich um ein spätslawisches Reihengräberfeld, das in die Zeit der Kolonisation zu rechnen ist.


Quellen:
• Adreßbücher der Stadt Prenzlau in mehreren Jahrgängen
• Stadtpläne der Stadt Prenzlau und Umgegend aus mehreren Jahren
• "Die Prenzlauer Straßen und ihre Geschichte", Alfred Hinrichs, maschinenschriftliche Aufzeichnungen, 1954