Die in früherer Zeit ausschließlich als Feldweg genutzte Straße wurde bis 1881 amtlich als Triftstraße (nicht zu verwechseln mit der Triftstraße im Norden der Stadt) bezeichnet und erhielt in diesem Jahr das erste Pflaster. Auf der Südseite zwischen der
Grabowstraße und der Eisenbahn standen einzelne Scheunen. Als erstes massives Gebäude wurde hier das Garnisonlazarett erbaut und 1880 bezogen, aus welchem Grunde ab 7. Juli 1881 der Name Lazarethstraße eingeführt wurde. Die auf der Nordseite gelegene Kaserne III wurde erst später fertig und 1882 in den Dienst genommen. Ein weiterer Namenswechsel erfolgte dann 1894, der wohl am deutlichsten den Charakter der Straße bezeichnete, nämlich
Garnisonstraße. Noch 1892 werden sowohl Lazarett wie auch Kaserne als zur Schwedter Vorstadt gehörig bezeichnet. Durch Abriß der Scheunen entstanden 1894 und später die ersten Wohnhäuser, vor allem die in Nr.3 eingerichtete Gastwirtschaft des Restaurants Gabriel, dem 1896 Hugo Badke als Gastwirt folgte. Um 1910 herum wurde das heute als Zentrale des Kreiskonsums genutzte Gebäude als Maschinengewehrkaserne erbaut, während in der verlängerten Alsenstraße jenseits der Bahn und linker Hand eine Kaserne IV etwa 1912 errichtet wurde, die jedoch bei Einrichtung des Flugplatzes 1934 wieder abgerissen wurde. Den Namen Alsenstraße führt diese Straße seit 1914. Die Kaserne III, zur Alsenstraße gehörig, erlebte ihre Grundsteinlegung am 4. September 1879. Das Richtfest fand am 16. Oktober 1881 statt und ihre Belegung am 1. April 1882. Exerzierhaus, Arrestgebäude und die Große Mauer wurden 1880/81 erbaut. Durch ein Großfeuer brannte fast der ganze Dachstuhl am 12. Juni 1934 ab, und das Gebäude mußte sich lange Zeit mit einem Not-Pappdach begnügen. In der DDR-Zeit wurde sie auch als " Rote Kaserne " bezeichnet. 1947/48 war das Feuerwehrdepot vorübergehend auf dem Hof untergebracht. Es wohnten hier 1904 = 68, 1905 = 69, 1914 = 77, 1915 = 57 und 1916 = 62 Zivilpersonen, woraus ersichtlich ist, daß in der Zeit von 1904-1916 keinerlei Häuser-Neubauten erfolgten. Erst 1928/29 errichtete die Stadt 54 neue Wohnungen, sodaß 1938 11 Häuser vorhanden waren, nämlich die Nummern 1-4, 6, 8, 10, 12, 14, 16 und 18. Heute endet die Straße in 310 m Länge am Bahnübergang. Im Adreßbuch 1935 sind die Haus-Nummern: 1, 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18 und 25 bekannt. Blickrichtung: von der Grabowstraße in die Alsenstraße Blickrichtung: von der St.-Georgen-Straße in die Alsenstraße Am 29. Dezember 1950 wurde die Alsenstraße in Karl-Marx-Straße umbenannt. Quellen: • Adreßbücher der Stadt Prenzlau in mehreren Jahrgängen • Stadtpläne der Stadt Prenzlau und Umgegend aus mehreren Jahren • "Die Prenzlauer Straßen und ihre Geschichte", Alfred Hinrichs, maschinenschriftliche Aufzeichnungen, 1954 |